Die Bienen sind unsere Nahrungsmittellieferanten

Wenn Sie das nächste Mal eine Biene sehen, dann denken Sie daran, dass ein Grossteil der Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, massgeblich von Insektenbestäubung abhängig ist. Es handelt sich dabei um eine entscheidende Ökosystemdienstleistung, die von Bienen und anderen Bestäubern erbracht wird.


Ohne Insektenbestäubung müsste etwa ein Drittel der Nutzpflanzen, auf die wir zu Ernährungszwecken angewiesen sind, mit anderen Mitteln bestäubt werden – andernfalls würden sie deutlich weniger Nahrungsmittel produzieren. Bis zu 75 Prozent unserer Kulturpflanzen wären von einem Produktivitätsrückgang betroffen. Die nahrhaftesten und beliebtesten Nutzpflanzen auf unserem Speiseplan – darunter viele wichtige Obst- und Gemüsesorten – sowie einige Futterpflanzen für die Fleisch- und Milchproduktion würden ohne jeden Zweifel durch einen Rückgang der Insektenbestäuber arg in Mitleidenschaft gezogen; vor allem die Produktion von Äpfeln, Erdbeeren, Tomaten und Mandeln würde darunter leiden.


Der jüngsten Schätzung zufolge liegt der globale wirtschaftliche Nutzen der Bestäubung bei 265 Milliarden Euro, was dem Wert der Kulturpflanzen entspricht, die auf natürliche Bestäubung angewiesen sind. Das ist freilich kein „realer“ Wert, da sich dahinter die Tatsache verbirgt, dass die natürliche Bestäubung, wenn sie stark beeinträchtigt werden oder ganz ausfallen sollte, möglicherweise nicht zu ersetzen ist – und damit steigt ihr wahrer Wert ins Unendliche. Und welchen Wert könnten wir beispielsweise für die Farbenfreude ansetzen, mit der uns ein heller Frühlingstag begrüsst?

Neben Kulturpflanzen sind bis zu 90 Prozent aller Wildpflanzen für ihre Fortpflanzung auf Tierbestäubung angewiesen. Demzufolge sind die natürlichen Lebensräume und weitere von ihnen bereitgestellte Ökosystemdienstleistungen ebenfalls direkt oder indirekt von Insektenbestäubern abhängig. 


Die Schlussfolgerung: wenn wir unseren Bienen nicht Sorge tragen, wird der Preis unserer Lebensmittel ins Unendliche steigen.


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